Marion Rosen

Marion Rosen

* 24. Juni 1914 in Nürnberg
† 18. Januar 2012 in Berkeley, Kalifornien

Marion Rosen war eine deutsch-US-amerikanische Physiotherapeutin. Sie begründete eine Methode der Körperarbeit, die nach ihr benannt wurde – die Rosen-Methode.

Nach ihrem Abitur wurde Marion Rosen Schülerin von Lucy und Gustav Heyer in München. Das Ehepaar – er Psychotherapeut und Schüler von C.G. Jung, sie Atemtherapeutin – hatte sich zum Ziel gesetzt, die Atemarbeit in die Psychotherapie zu integrieren.

Ihre jüdische Abstammung war Anlass, Deutschland im November
1938 zu verlassen und zunächst nach Schweden und schließlich nach Amerika auszuwandern.

In Schweden ließ sie sich zur Krankengymnastin ausbilden und übte diesen Beruf später in Berkeley zuerst in einem Krankenhaus aus und danach 35 Jahre in privater Praxis. Bei all ihrer Arbeit floss stets ein,
was sie von Lucy Heyer gelernt hatte

Thema ihrer Arbeit wurde mehr und mehr der Zusammenhang
zwischen Atemmuster, Muskelanspannung und Gefühlsunterdrückung. Jahrzehnte brachte sie damit zu, ihre verschiedensten Begegnungen mit Patienten zu beobachten und fundierte Kenntnisse zu gewinnen. Sie begann, während ihren Behandlungen Fragen zu stellen und den Patienten mitzuteilen, was sie gerade bei ihnen wahrnehmen konnte. Diese begannen daraufhin oft über ihre Gefühle, Probleme oder alte emotionale Verletzungen zu sprechen. Während sie dies taten, löste sich die Muskulatur und der Atem begann freier zu fließen.

So entwickelte sich aus dem Zusammenfügen all des Beobachteten und Erfahrenen die Körperarbeit, die heute als Rosen-Methode bekannt geworden ist – eine behutsame Lösung von Muskelverspannungen in einer vertraulichen Atmosphäre, die zum Ziel hat, unterdrückte Gefühle zuzulassen und als direkte Folge hiervon unnötige Anspannung aufzugeben.

Marion Rosen gründete 1983 das Rosen-Institut in Berkeley, Kalifornien. Nach und nach verbreitete sich ihre Arbeit in der ganzen Welt, so dass es neben den USA und Kanada auch Schulen in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Russland, Frankreich, Schweiz, England, Australien, Österreich, Bosnien-Herzegowina, Israel, Spanien, Mexiko und Deutschland gibt, an denen die Rosen-Methode gelehrt und praktiziert wird.

Bereits vor der eigentlichen Körperarbeit entwickelte Marion Rosen das sogenannte “Movement” – leichte Körperübungen, die dazu beitragen, eingeschränkte Beweglichkeit im Körper zu entdecken und ihnen auf fast spielerische Art zu begegnen. Auch bei dieser Arbeit, die im Gegensatz zu dem heute stark verbreiteten “Work out” eher als “Work in” bezeichnet werden kann, werden Gefühle und Körperspannung in Verbindung gebracht. Der Atem wird freier und kann sich ausbreiten. Es sind Übungen, die ohne Anstrengung von jedermann gemacht werden können.